Artikel der Ostsee-Zeitung vom 06.07.2024 , Lokal Grimmen

von Elke Rüster

Elmenhorst. Wie in zahlreichen Gemeinden konnten auch die Elmenhorster am 9. Juni nicht nur die Vertreter für Gemeinderat, Kreistag und Europaparlament wählen, sondern auch ein neues Gemeindeoberhaupt. Einzige Kandidatin für das Bürgermeisteramt: Petra Skorupski, parteilos, mit Unterstützung der CDU. „Ich hab’ – wie man so sagt – das Rennen gemacht“, sagt sie mit einem Augenzwinkern und bedankt sich bei allen, die sie gewählt und ihr das Vertrauen geschenkt haben.

Die Elmenhorsterin ist seit 2004 in der Kommunalpolitik tätig. Damals trat sie für die neu gegründete Allgemeine Wählergemeinschaft Elmenhorst an. In den vergangenen 20 Jahren war sie Stellvertreterin der Bürgermeister Heinz Hopp und Dr. Rudi Wendorf. Letzterer motivierte sie, jetzt selbst für das Amt zu kandidieren. Ebenso signalisierten mehrere Einwohner, dass sie es gut finden würden, wenn sie sich zur Wahl aufstellt.

Das hat sie bestärkt. „Ich hätte das nicht gemacht, wenn mein Lebensgefährte und meine Familie nicht hinter mir stehen würden. Ich weiß schließlich, wie viel Arbeitsaufwand dahintersteckt. Nun muss ich noch eine Schippe drauflegen. Das eigene Nest wird dabei wohl mehr in den Hintergrund rücken. Ich werde mir meine Zeit deutlich besser organisieren müssen“, betont sie.

In ihrem neuen politischen Amt möchte Petra Skorpski den Kurs ihrer beiden Vorgänger fortsetzen. „Mit dem Wenigen, was wir haben, trotzdem die Entwicklung vorantreiben“, wie sie sagt. „Ich möchte offen sein für Ideen, für Neues. Nur kein Stillstand. Mit dem engen Haushalt in kleinen Schritten etwas Positives bewirken“, lautet ihr Credo. Dabei will sie transparent agieren, ihr Tun und Handeln offen darlegen und für die Einwohner zu deren Wohl und Zufriedenheit da sein.

Ganz oben auf der Agenda der 63-Jährigen, die als Sachbearbeiterin im Forstamt Poggendorf tätig ist, steht der Flächennutzungsplan der Gemeinde. „Wir haben bisher keinen F-Plan. Dadurch sind wir in der Vergangenheit an Grenzen gestoßen. Egal ob Fotovoltaikanlage, kleine Bauvorhaben, die alte Möbelfabrik oder das Gelände der ehemaligen Schule – der fehlende Plan bremst uns aus. Wir haben Interessenten, die investieren möchten, aber wir können nicht handeln. Das müssen wir angehen“, sagt die künftige Bürgermeisterin entschlossen.

Die ersten Weichen dafür konnten noch in der vergangenen Legislaturperiode gestellt werden. Die Gemeinde, die sich mit einem defizitären Haushalt eine Planung für 200 000 Euro nicht leisten kann, fand Partner, die bereit sind, die Aufstellung des Flächennutzungsplanes mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Seit Frühjahr vergangenen Jahres wurden Ideen und Visionen im Bauausschuss zusammengetragen, mit einem Schweriner Planungsbüro wurde ein erster Vorentwurf erstellt. Auch die Abwägung ist bereits geschafft.

„Da geht ein großes Dankeschön an das Planungsbüro und ebenso an Marion Wenk, zuständig für Bauplanung im Amt Miltzow“, freut sich Petra Skorupski über das Voranschreiten. „Ziel ist es, mit der neuen Gemeindevertretung nach der Sommerpause weiter daran zu arbeiten. Und mein persönliches Ziel besteht darin, Ende 2024, spätestens Anfang 2025 den Flächennutzungsplan so weit gedeihen zu lassen, dass er Rechtskräftigkeit bekommt. Das wird eine Mammutaufgabe.“

Viel Wert legt die Elmenhorsterin, die 1991 von Zarrendorf hierher gezogen ist, auf eine Weiterführung der guten Zusammenarbeit mit dem Amt Miltzow. Es sei ganz wichtig, als eigenständige Gemeinde mit dem Amt einen guten, verlässlichen Partner zu haben. Und die Eigenständigkeit wolle man schließlich fortsetzen.

Auch mit den Gemeindevertretern strebt die designierte Bürgermeisterin eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Die beiden Ausschüsse für Bau sowie für Finanzen, Sport und Kultur liegen ihr dabei sehr am Herzen. Und dann gibt es da noch den aktiven Ortsverein, die freiwillige Feuerwehr und die Kirchengemeinde, ebenso wie die beiden Reitvereine und die vielen fleißigen Einwohnerinnen und Einwohner, die immer dann da sind, wenn es nötig ist. „Das sind Säulen, die jede Gemeinde haben sollte. Ich bin froh, dass es bei uns diese starken Partner gibt.“

Von all diesen Menschen lebe ein Dorf. „Mit ihren Leistungen und ihrem Engagement fördern sie den Zusammenhalt. Das hat uns im vergangenen Jahr das gelungene Dorffest zum 750-jährigen Bestehen von Elmenhorst gezeigt. Man muss dazu nicht zwangsläufig Mitglied in einem Verein sein und kann dennoch einfach und unkompliziert da sein. Das freut nicht nur mich und macht Lust auf weitere Projekte“, so die Frau, die das Zepter von Dr. Wendorf am 10. Juli offiziell übernehmen wird.