Elmenhorst. Verfolgungsfahrt, Durchsuchung, sieben Streifenwagen, tätlicher Angriff auf Polizisten und Drogenfund. Was klingt wie eine Serie aus dem vorabendlichen TV-Programm ist aber alles am Donnerstag in Elmenhorst zwischen Grimmen und Stralsund geschehen.
Gegen 21:15 Uhr fiel Polizisten des Grimmener Reviers bei Abtshagen ein vorbeifahrender polizeibekannter 33-jähriger Deutscher mit einem VW auf, als sie bei einem Verkehrsunfall vor Ort waren. Die Beamten kannten den Mann im Zusammenhang mit Straßenverkehrsdelikten – und weil er nicht mehr im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. So fuhren sie seinem Fahrzeug in Richtung Elmenhorst nach. Darüber informiert Mathias Müller von der Polizeiinspektion in Stralsund.
Flucht vor der Polizei
Nach ersten Erkenntnissen sei der Fahrer mit augenscheinlich überhöhter Geschwindigkeit geflohen, ignorierte Anhaltesignale und fuhr über den Seitenstreifen am Funkstreifenwagen vorbei und anschließend auf ein Grundstück in Elmenhorst, auf dem sich Hallen befinden. Dort hielten sich weitere Personen auf.
Laut Polizei lief der Fahrer in ein Gebäude und verbarrikadierte den Eingang. Im offengelassenen Pkw konnten die Beamten deutlichen Cannabisgeruch wahrnehmen und verständigten deshalb einen Bereitschaftsstaatsanwalt, der unter anderem die Durchsuchungen anordnete.
Täter bekommt Unterstützung von Schaulustigen
Etwas später habe der 33-Jährige die Tür geöffnet und die inzwischen schaulustigen Personen aufgefordert, ihn körperlich zu unterstützen, sich gegen die polizeilichen Maßnahmen zur Wehr zu setzen. Da die Personen im Umfeld zunehmend verbal aggressiv geworden seien und die drei anwesenden Polizisten aufforderten, den 33-Jährigen in Ruhe zu lassen, wurden Unterstützungskräfte aus Stralsund, Barth, Demmin und vom Autobahn- und Verkehrspolizeirevier in Grimmen angefordert.
Es gelang den Polizisten, den Tatverdächtigen zu ergreifen. Insgesamt zwölf Personen im Alter von 14 bis 57 Jahren, männlich und weiblich, alle deutscher Nationalität und aus den umliegenden Gemeinden stammend, versuchten, den 33-Jährigen mit Gewalt zu befreien, wodurch es zum Handgemenge und massiven Einsatz von Reizstoffsprühgeräten durch die Polizisten kam.
Drogen gefunden
Der 33-Jährige wurde dabei leicht verletzt, durch den Rettungsdienst erstversorgt und im Rettungswagen unter Polizeibegleitung ins Krankenhaus nach Stralsund gebracht. Dort wurde zur Beweissicherung eine Blutprobe durch einen Arzt entnommen. Bei der Durchsuchung, bei der ein Rauschmittelspürhund eingesetzt worden war, wurden Betäubungsmittel in nicht unerheblicher Menge und Konsumutensilien beschlagnahmt.
Ermittlungen wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln sowie der Bedrohung, Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz nahm die Kriminalpolizei auf. Weiterhin wurde eine Anzeige wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs gegen die anderen anwesenden Personen aufgenommen.